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MS-Forum Dr. Weihe

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Frage der Woche - Archiv


Kernspintomographie - Wann ist eine Kontrolle sinnvoll?

Die Kernspintomographie erlaubt es, einen Blick in das lebende Gehirn zu werfen und selbst kleinste Veränderungen sichtbar zu machen. Es entstehen gestochen scharfe Bilder mit einem hohen Auflösungsgrad. Sie ist deshalb ein hervorragendes Hilfswerkzeug zur Diagnose der MS. Die Untersuchung ist allerdings für viele Patienten, vor allem solche, die unter Platzangst leiden, sehr unangenehm. Sie erfolgt in einer etwa zwei Meter langen Röhre, die einen Durchmesser von knapp einem Meter hat. Man liegt also von Kopf bis Fuß in diesem engen Raum. Hinzu kommt ein lautes bollerndes Geräusch, welches durch in der Wand der Röhre rotierende Detektoren verursacht wird.

Kernspintomographie (KST):

Synonyme sind Magnetresonanz-Tomographie (MRT) und Nuclear magnetic resonance tomography (NMR).

Die Wasserstoffatome des Gehirns können als kleine Stabmagneten aufgefasst werden, die in einem mächtigen Magnetfeld in einer Richtung ausgerichtet werden. Durch Anregung mit einem hochfrequenten Impuls werden sie aus dieser Richtung abgelenkt. Nach Beendigung des Reizes trudeln sie wieder in ihre alte Ausrichtung zurück, wobei sie die aufgenommene Energie wieder abgeben. Diese wird dazu benutzt, ein Bild der Wasserstoffatomverteilung im Gehirn zu errechnen und mit Hilfe von Computern sichtbar zu machen.

Aus den genannten Gründen und auch wegen der nicht geringen Kosten sollte die Untersuchung nur dann durchgeführt werden, wenn neue Erkenntnisse zur Diagnose und/oder Therapie erwartet werden können.

Eine wiederholte Kontrolle der Kernspintomographie ist in aller Regel nicht erforderlich. Wichtig ist ja der klinische Zustand und nicht, wie das Kernspintomogramm aussieht. Allerdings kann ich mir zwei Situationen vorstellen, in denen ich eine Kontrolle empfehlen würde:

Ich würde die Entscheidung nicht zuletzt davon abhängig machen, inwieweit sich der kernspintomographische Befund verschlechtert hat. Wenn sich jetzt nach fünf Jahren zeigt, dass eine Menge Herde hinzugekommen sind, spricht das für die Einleitung einer immunmodulatorischen Behandlung, wenn der Befund gleichgeblieben ist, spricht das eher dagegen.

In diesem Fall würde ich eine Kontrolle der Kernspintomographie veranlassen, um den Rentenantrag durch objektive Daten zu untermauern. Auch wenn die Zahl der Herde nicht immer mit den klinischen Beschwerden korreliert (siehe Frage der Woche vom 15.08.2005: Was ist das klinisch-radiologische Paradox?), wird doch kein Gutachter eine Rente ablehnen können, wenn höhergradige Veränderungen vorliegen. In diesem Fall ist besonders auch auf eine Verschmälerung des Hirnbalkens zu achten, die sehr häufig bei Konzentrations- und Gedächtnisstörungen nachweisbar ist.

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