Frage der Woche - Archiv
Intrathekales Cortison?
Manchmal wird MS-Patienten, vor allem wenn die Krankheit langsam fortschreitet und sie Herde im Rückenmark haben, empfohlen, sich einer intrathekalen Cortisontherapie zu unterziehen, sich also Cortison in den Rückenmarkskanal spritzen zu lassen.
Es gibt Kliniken, die sich auf diese Behandlung spezialisiert haben. Üblicherweise beginnt man mit einer Initialtherapie, wobei fünfmal alle zwei bis drei Tage 40-80 mg Volon A®, das ist Triamcinolon, dessen Wirkstärke etwa dem Methylprednisolon entspricht, in den Rückenmarkskanal gespritzt werden. Das Vorgehen entspricht in etwa der Liquorpunktion und wird fünfmal wiederholt. Wenn sich hierunter eine Besserung abzeichnet, wird die Behandlung mit monatlich 40-120 mg Volon A® fortgesetzt. Die Intervalle können im weiteren Verlauf verlängert werden.
Einige Patienten berichten über eine deutliche Besserung, andere über eine Verschlechterung. Insgesamt ist die Wirkung, wenn sie überhaupt eintritt, nur flüchtig. Die Studienergebnisse zur intrathekalen Cortisontherapie sind dürftig.