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MS-Forum Dr. Weihe

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Multiple Sklerose - kurz und bündig


1 Einleitung

In den letzten Jahrzehnten hat sich unser Bild von der Multiplen Sklerose (MS) stark geändert. Auf der einen Seite ist die Autoimmunhypothese ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, auf der anderen wird dem psychoimmunologischen Ansatz eine immer größere Bedeutung beigemessen. Durch das Wanken der pathogenetischen Vorstellungen wird notwendig auch der bisherige therapeutische Ansatz in Mitleidenschaft gezogen. Das betrifft die Cortisontherapie des frischen Schubes, von der bisher nicht gezeigt werden konnte, dass sie außer der Verkürzung des Schubes die Heilungsvorgänge im MS-Herd fördert, in gleicher Weise wie die Immunmodulatoren Betainterferone, Glatirameracetat und Natalizumab, die zwar die Schübe reduzieren, aber keinen Einfluss auf den Langzeitverlauf der MS zu nehmen scheinen. Zudem zeigt sich, dass durch die Fortschritte in der MS-Diagnostik, vor allem durch die erhöhte Sensitivität der Kernspintomographie (KST), der Anteil der milden Verlaufsformen unter den diagnostizierten MS-Erkrankungen zunimmt, so dass die Entscheidung, welche Patienten der nicht nur teuren, sondern auch nebenwirkungsreichen immunmodulatorischen Therapie zugeführt werden sollten, schwierig bleibt, solange verlässliche Prognosekriterien fehlen.

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